
Am Nachmittag des 21. Juli bildete sich über dem Bodensee bei Rorschach SG eine kräftige Gewitterzelle. (Foto: Andreas Walker)
Andreas Walker / PW
Wechselhaftes Sommerquartal 25
Das Sommerquartal war nass und brachte zum grössten Teil eine unterdurchschnittliche Sonnenscheindauer.
Kühler Juli mit viel Niederschlag und wenig Sonne
Die erste Juliwoche war heiss, danach brachte eine Kaltfront eine markante Abkühlung. Es folgte vorübergehend nochmals eine vielfach sommerliche Phase. Ab der Monatsmitte war es oft wechselhaft mit in der letzten Monatsdekade teilweise ergiebigen und intensiven Niederschlägen.
Vom 1. bis 5. Juli befand sich die Schweiz zuerst im Einfluss eines Hochdruckrückens und gelangte allmählich in eine westliche Höhenströmung. In dieser Phase gab es verbreitet Hitzetage, anfänglich mit Höchsttemperaturen bis 35 °C. Später wurden 30 °C nur noch lokal im Mittelland und im Tessin erreicht.
Am 6. Juli näherte sich ein Trog. Damit endete das heisse Wetter. Am 7. Juli wurden verbreitet nicht einmal mehr 20 °C überschritten. Auf der Alpensüdseite reichte es mit Temperaturen von 25-28 °C für einen Sommertag. In der ersten Juliwoche entluden sich lokal Schauer oder Gewitter. In der Nacht des 4. Juli gab es in der Ostschweiz zwischen 20 und 70 mm Niederschlag, am 6. Juli waren es im Kanton Graubünden und im Tessin 10-25 mm. Der 7. Juli war schweizweit verregnet. Entlang dem Alpennordhang, am Jurasüdfuss und im Jura sowie im Kanton Graubünden wurden teilweise mehr als 20 mm gemessen. Auch am 8. Juli in der Früh fiel etwas Niederschlag.
Kräftige Niederschläge: Ein Tiefdruckkomplex mit Zentrum über den Britischen Inseln brachte in der Nacht auf den 21. Juli eine Kaltfront, die über die Schweiz hinweg zog. Im Verlauf des Tages steuerte der Tiefdruckkomplex über den Britischen Inseln noch Höhenkaltluft und einen Teiltrog über die Schweiz. Damit blieb die Luftmasse weiterhin instabil geschichtet und durch die Hebung, die durch den Teiltrog ausgelöst wurde, wurden im Laufe des Nachmittags erneut Schauer und Gewitter ausgelöst.
Aufgrund des konvektiven Charakters der Niederschläge wurden besonders südlich der Alpen grosse regionale Unterschiede der Niederschlagsmengen beobachtet. Zwischen dem 23. und 25. Juli lenkte ein Tiefdruckgebiet, das langsam vom Ärmelkanal zum Mittelmeer zog, erneut sehr instabile Luft in Richtung Alpen. Am 24. Juli zog ein heftiges Gewitter (Superzelle) über das Sottoceneri, in Lugano kam es aufgrund des starken Windes zu zahlreichen Schäden.
Viel Niederschlag auf der Alpennordseite: Vom 26.07. bis zum 29.07. führte eine umfangreiche Tiefdruckzone über Mitteleuropa in Verbindung mit feuchter und labiler Luft zu teils ergiebigen Niederschlägen auf der Alpennordseite. Am Alpennordhang fiel innerhalb von drei Tagen insgesamt 80 bis 120 mm, stellenweise auch um 150 mm Niederschlag. Durch das kühle Juli-Wetter bildeten sich über dem warmen Bodensee zwei Mal Wasserhosen. Am 8. Juli bei Altenrhein SG und am 29. Juli bei Romanshorn TG. Eine spezielle Konstellation zwischen warmen Wassertemperaturen des Bodensees und einer kühl labilen Wetterlage ermöglichte dieses Phänomen. In den letzten Juli-Tagen gab es nicht nur viel Niederschlag, sondern es war auch für die Jahreszeit zu kühl.
Monatsbilanz Juli 2025
Mit 14.2 °C lag die Julitemperatur 0.4 °C unter der Referenzperiode 1991-2020. Die Juli- Temperatur lag verbreitet im Bereich des langjährigen Mittels. Es wurden Temperaturabweichungen zur Referenz zwischen -1.6 °C und +0.4 °C registriert, wobei ein Grossteil der Stationen eine Abweichung von -0.7 °C bis +0.0 °C aufwies.
Die monatlichen Niederschlagsmengen im Juli fielen verbreitet überdurchschnittlich aus. Gebietsweise betrug die gefallene Niederschlagssumme mehr als 160 % des Durchschnitts. Es wurden Verhältnisse zur Referenz zwischen 57 % und 249 % registriert, wobei ein Grossteil der Stationen ein Verhältnis von 100 % bis 160 % aufwies. Die grössten Niederschlagsmengen verzeichneten die Regionen Mittelland, Alpennordhang und Nord- und Mittelbünden.
Die monatliche Sonnenscheindauer im Juli lag verbreitet unter dem Durchschnitt. Es wurden Verhältnisse der monatlichen Sonnenscheindauer zur Referenz zwischen 64 % und 103 % registriert, wobei ein Grossteil der Stationen ein Verhältnis von 80 % bis 100 % aufwies. Am meisten Sonnenschein erhielten die Regionen Jura, Wallis und Alpensüdseite. Die geringste Sonnenscheindauer verzeichnete die Region Nord- und Mittelbünden.
Warmer und sonniger August mit unterschiedlichen Niederschlägen
In der ersten Augustwoche sorgte ein markantes Höhentief über der Nordsee in der Schweiz für verbreitet niedrige Tagesmitteltemperaturen. Nach dem kühlen Start in den August begann die Hitze verbreitet ab dem 7. oder 8. August. Die Tagesmitteltemperaturen stiegen bis zum 16. August verbreitet auf 5 °C oder mehr über den Referenzwert und erreichten am 12. Und 13. August im Jura und in Berglagen Abweichungen von 9 °C und mehr. Zwischen dem 7. und 18. August wurden in tiefen Lagen im Mittelland und auf der Alpensüdseite immer wieder Tagesmaxima von 30 °C und mehr registriert. Lokal gab es während einer bis zwei Wochen fast kontinuierlich Hitzetage. Temperaturrekorde blieben bis auf wenige Ausnahmen in diesem August aus.
Ergiebige Niederschläge: Vom 20. bis 22. August sorgten Schauer und Gewitter auf der Alpennordseite regional für beachtliche Niederschlagsmengen. In der Nacht vom 27. auf den 28. August bis am Abend wurden über 24 Stunden auf der Alpensüdseite lokal über 100 mm Niederschlag verzeichnet.
Monatsbilanz August 2025
Mit 15.6 °C lag die August-Temperatur 1.2 °C über der Referenzperiode. Sie lag damit verbreitet über dem Durchschnitt. Es wurden Temperaturabweichungen zur Referenz zwischen +0.3 °C und +2.0 °C registriert, wobei ein Grossteil der Stationen eine Abweichung von +0.8 °C bis +1.5 °C aufwies.
Bei den Niederschlagssummen wurden Verhältnisse zur Referenz zwischen 44 % und 298 % registriert, wobei ein Grossteil der Stationen ein Verhältnis von 80 % bis 130 % aufwies. Die grössten Niederschlagsmengen verzeichneten die Regionen Mittelland, Jura und Alpensüdseite.
Die Sonnenscheindauer im August lag schweizweit über dem Durchschnitt. Es wurden Verhältnisse der monatlichen Sonnenscheindauer zur Referenz zwischen 107 % und 130 % registriert, wobei ein Grossteil der Stationen ein Verhältnis von 110 % bis 120 % aufwies. Am meisten Sonnenschein erhielten die Regionen Jura und Alpennordhang. Die geringste Sonnenscheindauer verzeichneten die Regionen Wallis, Alpensüdseite und Engadin.
September mit viel Regen und wenig Sonne
Der September begann mit trübem Wetter. Am 4. September erlebte die Schweiz einen gewitterhaften Nachmittag und Abend. Im Vorfeld eines Tiefdruckttrogs floss aus südwestlicher Richtung feuchte und instabile Luft zur Alpennordseite. Die erste, kräftige Gewitterzelle brachte am Jurasüdfuss Böenspitzen von 80 km/h. In der Folge entwickelten sich im Mittelland und entlang der Voralpen weitere Gewitter, die vermehrt auch grössere Cluster bildeten und nebst einer grossen Anzahl Blitze für gebietsweise kräftigen Niederschlag sorgten. Im Laufe des Tages fielen verbreitet 10-30 mm, lokal aber auch 40-50 mm Niederschlag. Eine mit 14 km besonders hochreichende Gewitterzelle mit Hagelschlag traf das Appenzellerland. Sie brachte lokal Hagelkörner von 2-4 cm Grösse.
Anhaltend wechselhafte Bedingungen gefolgt von zwei sommerlichen Tagen: Vom 6. bis 16. September war es schweizweit wechselhaft und insgesamt passend für einen durchschnittlichen September. Sonnige und trübe Tage wechselten sich ab. Es fiel ab dem 8. September immer wieder etwas Niederschlag, auf der Alpensüdseite und in der Westschweiz mehr als in den übrigen Landesteilen. Am 19. und 20. September kam der Alpenraum in den Einfluss eines kräftigen Hochdruckrückens über Südeuropa. Es wurde nochmal sommerlich. Einige hochgelegene Stationen meldeten am 19. September eine neue Höchsttemperatur für September.
Kräftige Niederschläge auf der Alpensüdseite: Eine Kaltfront überquerte vom 21. auf den 22. September die Alpennordseite. Schon im Vorfeld der Kaltfront gab es in den südlichen Walliser Alpen, auf der Alpensüdseite sowie am zentralen und östlichen Alpennordhang kräftige Niederschläge. Insgesamt fielen innerhalb von 24 Stunden im Tessin und in den angrenzenden Südbündner Alpentälern verbreitet 70 bis 110 mm, in Teilen des Mittel- und Südtessins 120 bis 190 mm Niederschlag. Am 23. und 24. September ging es mit lokalen gewittrigen Niederschlägen verteilt über der Schweiz weiter, ehe sich die Wetterbedingungen zum Monatsende hin wieder etwas abtrockneten.
Monatsbilanz September 2025
Mit 10.9 °C lag die September-Temperatur 0.5 °C über dem Durchschnitt. Die monatlichen Niederschlagsmengen im September waren verbreitet überdurchschnittlich. Gebietsweise betrug die gefallene Niederschlagssumme mehr als 170 % des langjährigen Mittels. Es wurden Verhältnisse der monatlichen Niederschlagssumme zur Referenz zwischen 82 % und 230 % registriert, wobei ein Grossteil der Stationen ein Verhältnis von 110 % bis 170 % aufwies. Die grössten Niederschlagsmengen verzeichneten die Regionen Mittelland, Jura und Alpensüdseite. Die monatliche Sonnenscheindauer im September lag verbreitet unter dem Durchschnitt. Es wurden Verhältnisse der monatlichen Sonnenscheindauer zur Referenz zwischen 70% und 108% registriert, wobei ein Grossteil der Stationen ein Verhältnis von 80 % bis 100 % aufwies. Am meisten Sonnenschein erhielten die Regionen Nord- und Mittelbünden, Wallis, Alpensüdseite und Engadin.
Schweizer Karte mit 15 Klimastationen (zu Tabelle Klimadaten Quartal)
Tabelle als PDF: Klimadaten im dritten Quartal 2025
Quelle: MeteoSchweiz, Klimabulletins 2025




