Kreislaufwirtschaft in der Beschaffung

Öffentliche Beschaffungsstellen können den Weg zur Kreislaufwirtschaft aktiv mitgestalten. Miriam Kaufmann, Projektleiterin für kreislauffähige Beschaffung der Prozirkula GmbH, erklärte in Zürich, dass etwa 50 % der globalen Emissionen auf die Gewinnung und Verarbeitung von Rohstoffen entfallen. «Diese Emissionen stehen weniger im Zentrum, sind jedoch zentral für die Erreichung unserer Klimaziele», betonte sie. Mit der kreislauffähigen Beschaffung können die Emissionen in Scope 3 gesenkt werden, wo meist der grosse Anteil liegt.

Nachhaltigkeit durch innovative Kriterien

Die Transformation hin zu einer Kreislaufwirtschaft kann mit Ausschreibungen unterstützt werden. Laut Kaufmann können Ausschreibungskriterien wie Modularität, Reparierbarkeit und Eigentumserhalt entscheidende Anreize für Herstellende schaffen, nachhaltige Lösungen zu entwickeln. «Bereits in der Planungsphase muss die lange Lebensdauer und leichte Reparierbarkeit von Produkten berücksichtigt werden, was in der Ausschreibung belohnt werden kann», erklärte sie.

Zusammenarbeit als Schlüssel

Neben den technischen und rechtlichen Aspekten betonte Kaufmann die Bedeutung von Kooperation und Wissensaustausch. Prozirkula arbeitet eng mit Beschaffungsstellen und Herstellenden zusammen, um die Ausschreibungskriterien kontinuierlich zu verbessern und auf praktische Anwendbarkeit zu prüfen. «Nur durch einen ständigen Dialog können wir die Akzeptanz und Umsetzung von zirkulären Konzepten fördern», hob sie hervor.

Fazit: Kleine Schritte, grosser Effekt

Kaufmann plädierte dafür, nicht auf grosse Projekte zu warten, sondern mit kleinen, machbaren Schritten zu beginnen. «Schon kleine Projekte können wertvolle Erfahrungen liefern und den Weg zu einer umfassenden Kreislaufwirtschaft ebnen», fasste sie zusammen. Durch nachhaltige Beschaffungsstrategien können öffentliche Institutionen eine Vorreiterrolle übernehmen und die Transformation zu einer ressourcenschonenden Wirtschaft vorantreiben.