Auf dem Dach des Laborgebäudes in Horw steht ein neues Forschungsmodul, das Ende 2023 eröffnet wurde.
Daniela Hochradl / PW
Innovation, Zusammenarbeit + Aussichten
Rückblick zum Alumni-Treffen der Fachrichtung Gebäudetechnik an der Hochschule Luzern – Technik & Architektur am 25. April 2024: Die Fachrichtung Gebäudetechnik erlebte in den letzten Jahren eine dynamische Entwicklung, die durch innovative Projekte, engagierte Alumni und die Unterstützung durch Stiftungen und Sponsoren vorangetrieben wird. Das Alumni-Treffen bot Einblicke in aktuelle Entwicklungen und zukünftige Projekte.
Adrian Altenburger, Co-Leiter und Studiengangleiter am Institut für Gebäudetechnik und Energie (IGE), berichtete über die erfreuliche Erholung der Studierendenzahlen nach der herausfordernden Phase der Corona-Pandemie. Die Finanzierung des Studiengangs ist eng an die Anzahl der Studierenden geknüpft, was in den letzten Jahren zu einer Anpassung des Modulangebots führte. Auch das äusserst beliebte Modul «Externes Fachseminar» wurde aus dem Angebot gestrichen. Positiv ist jedoch die verstärkte Fokussierung auf Kernkompetenzen zu verzeichnen. Ab Herbst 2024 wird zudem das neue Angebot «Double Specialization» eingeführt, das es Absolventen ermöglicht, sich in der zweiten Studienrichtung zu vertiefen. Wer bereits einen Abschluss in einer Studienrichtung hat, Heizung-Lüftung-Klima-Sanitär (HLKS) oder Gebäude-Elektroengineering (GEE), kann sich in der zweiten Studienrichtung mit überschaubarem Aufwand (im Rahmen von zwei bis drei Semestern) vertiefen. Daneben gibt es auch den Master-Studiengang «MSE – Building Technology», der die Vielfalt der Studienmöglichkeiten erweitert.
Neues aus dem Gebäudetechnik-Labor
Ein besonders ambitioniertes Forschungsprojekt ist «Das Perfekte Haus», vorgestellt von Frank Gubser, der für Planung, Ausführung und Betrieb dieses besonderen Labors auf dem Dach der Hochschule zuständig ist (Bilder 3a-c). Das Forschungsmodul bildet reale Räume ab. Das Ziel dieses Projekts ist nicht, einzelne Komponenten zu optimieren, sondern disruptive Ansätze zu verfolgen und in Varianten zu denken. Maschinelles Lernen unterstützt dabei, aus Kombinationen verschiedenster Lösungsvarianten die ideale Variante zu berechnen. Relevant sind neben Komfort und Wohlbefinden auch die Treibhausgasemissionen.
Disruptive Technologien und Ideen (engl. „zerstören“) sind Erfindungen und Innovationen, die schon bestehende Produkte und Dienstleistungen ersetzen oder sogar vollständig vom Markt verdrängen.
Das Projekt wurde durch eine grosszügige Spende von Leo Looser ermöglicht, der vor nahezu 60 Jahren am ehemaligen Technikum studiert hat und die Entwicklung der Gebäudetechnik vorantreiben möchte. Nach dem Studium leitete er gemeinsam mit seinen Geschwistern die Familienfirma Elco Looser Holding und später die Looser Holding.
Alumni-Treffen und Spendenanlass
Die Unterstützung durch Alumni wie Leo Looser unterstreicht die enge Verbindung zwischen der Hochschule Luzern und der Industrie. Reto von Euw, Dozent im Bereich Sanitärplanung, organisiert seit 12 Jahren informelle Alumni-Treffen, die den Austausch zwischen ehemaligen Studierenden und der Hochschule fördern.
Das jüngste Alumni-Treffen, organisiert vom Organisationskomitee des Externen Fachseminars, erwies sich nicht nur als Gelegenheit zum Wiedersehen, sondern auch als wichtiger Spendenanlass für die geplante Studienreise nach Wien im Sommer 2024. In einer entspannten Atmosphäre wurden in der Mensa am T&A-Campus Getränke und Speisen vom Grill frei zur Verfügung gestellt. Unter der Leitung von Andrej Wicki, dem OK-Leiter des Externen Fachseminars, wurde zu grosszügigen Spenden aufgerufen, um die bevorstehende Woche in Wien zu unterstützen.
Sponsoren gesucht
Mit dem Ziel, den eigenen Gebäudetechnik-Horizont zu erweitern und innovative Technologien auch über die Landesgrenze hinaus zu erkunden, wollen 33 Studierende der Hochschule Luzern Einblicke in internationale Trends der Gebäudetechnik gewinnen und Gebäudetechnik aus erster Hand erfahren. Falls Sie es auf dem Herzen haben, die Studierenden mit einer Spende zu unterstützen, melden Sie sich gerne bei David Seidinger, Student der Fachrichtung HLKS, david.seidinger@stud.hslu.ch, Tel. 079 935 58 88. Dies bietet auch die Gelegenheit mit motivierten und engagierten Fachkräften in Kontakt zu treten und die Förderung junger Talente zu unterstützen.
Gemeinsam für die Zukunft des «Externen Fachseminars»
Das Modul "Externes Fachseminar", üblicherweise gegen Ende des Bachelor-Studiums angeboten, ist in einen kulturellen und einen technischen Teil gegliedert. Die Agenda für die kommende Woche in Wien verspricht Vielfalt: von einer Selfie-Stadtrundfahrt bis hin zu Besuchen im Kraftwerk Simmerring und im Energieforschungspark Lichtenegg. Nach ihrer Rückkehr werden drei Studierende detaillierte Berichte über ihre Erfahrungen in der HK-Gebäudetechnik präsentieren.
Ein besonderes Anliegen des Organisationskomitees ist es, auf die bedauerliche Abschaffung dieses Modulangebots aufmerksam zu machen. Gerade dieses Seminar stärkt den Zusammenhalt zwischen GEE- und HLKS-Studierenden besonders, wie ich aus persönlicher Erfahrung bestätigen kann. Die Erlebnisse während dieser Woche schaffen nicht nur eine fachliche Horizonterweiterung, sondern auch eine tiefere Verbindung zwischen den Teilnehmern, die weit über die Studienzeit hinausreicht. Es bleibt zu hoffen, dass die Wichtigkeit der in dieser Woche gemachten Erfahrungen zum Überdenken dieser Entscheidung anregt und im besten Fall das Modul wieder in das Angebot aufgenommen werden kann.